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Unter '''Jugend''' ist im Allgemeinen eine soziale Altersgruppe gemeint, die sich in ihrem Alter und ihrem Status in der Gesellschaft unterscheidet und in der Altersperiode zwischen und mittlerem Alter liegt. Die unteren Altersgrenzen werden zwischen 14 und 16 Jahren festgelegt, die oberen Altersgrenzen zwischen 25 und 35 Jahren und sogar später festgelegt. Wegen ihrer Länge wird die Lebensphase Jugend auch in die Abschnitte und untergliedert, wobei umstritten ist, wo die Grenze verläuft. In der Praxis ist die relevant und nicht wissenschaftliche Abgrenzungen.

Die rechtliche Einstufung als ''Jugendlicher'' ist in vielen Ländern ausgesprochen kurz (vgl. unten ?Rechtliche Definitionen?, siehe auch ).

Der englische Begriff bezieht sich auf den Bereich der englischen Zählwörter, die auf ''-teen'' enden: ''Thirteen'', ''fourteen'' usw., also den Bereich von 13 bis 19 Jahren.

Zum Begriff

Begriffsentstehung

Der Begriff Jugend ist historisch gesehen relativ jung und wurde erst um 1800 häufiger verwandt. Der Begriff des Jugendlichen war dabei ursprünglich besetzt ''(Jugend ist Trunkenheit ohne Wein)'' und diente auch zur Distanzierung von einer Personengruppe, die als gefährdet definiert wurde. Der Begriff bezeichnete dann beispielsweise in der Jugendhilfe der 1880er Jahre eine männliche Person aus der Arbeiterklasse zwischen 13 und 18 Jahren, der Tendenzen zur , Kriminalität und eine Empfänglichkeit für unterstellt wurden. Erst nach 1900, im Zuge der , wurde die eher negative Konnotation des Begriffs (Jugend als Gefährdung und Unreife) durch ein positives Bild ersetzt. Im Rahmen entstand nach dem ein politischer Jugendmythos: Jugend als Motor der Geschichte ''(Wer die Jugend hat, hat die Zukunft)''.
Das erste negative Jugendbild in der wirkte jedoch latent weiter und ist gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche wieder aktualisierbar, wie die Diskussion um Jugendgewalt und Jugendkriminalität in den 1990er Jahren zeigte: Jugend(liche) als Gefährdung und Bedrohung.

Definitionen der ?Jugend?

Jugend kann auf verschiedene Arten betrachtet werden, zum einen bezeichnet der Begriff eine Phase im Leben eines Individuums und zum anderen wird damit eine eigenständige Gruppe von Menschen erfasst. Je nach Auffassung kann man zur Eingrenzung der heute bestimmte Alterswerte oder aber eine Definition anhand von qualitativen Merkmalen vornehmen. Gemäß dieser zweiten Möglichkeit wird als Beginn der Jugendphase meistens die körperliche Geschlechtsreife gewählt, als Ende das Erreichen von finanzieller und emotionaler . Um diese ?Statuspassage? zu durchlaufen, sind eine Reihe von Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, die Hurrelmann und Quenzel als ?bilden und qualifizieren?, ?ablösen und neu binden?, ?konsumieren und regenerieren? und ?Wertorientierung und Partizipation? bezeichnen.

Es existieren verschiedene Definitionen nach Alter:

Rechtliche Definitionen

    • Nach Recht ist ''Jugendlicher'', wer 14 (außer im , dort ab 15), aber noch nicht 18 Jahre alt ist ( Abs. 1 Nr. 2 SGB VIII). Ein ''Jugendlicher'' gehört zu den im SGB VIII definierten '''', zu denen ebenfalls die jüngere Personengruppe der ''er'' gehört (mit Ausnahmen, ?wer noch nicht 14 Jahre alt ist?) und die ältere Personengruppe der '''' (?wer 18, aber noch nicht 27 Jahre alt ist?). '''' ist nach dem jede Person, die das 18. Lebensjahr, aber noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet hat.
    • Auch nach dem ist Jugendlicher, wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist. Die sind Landesgesetze, und der Begriff des ''Jugendlichen'' ist dort durchaus unterschiedlich verankert. Während die Bundesländer Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg Personen bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres als ''er'' und ab dem vollendeten 14. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr als ''Jugendliche'' ansprechen, kennt das Gesetz Oberösterreichs nur den Begriff ''Jugendliche'' für Personen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, Wien, Niederösterreich, Burgenland verwenden dafür den Ausdruck '''' ? den Begriff ''Kind'' gibt es in diesen vier Bundesländern nicht. Abweichend von diesen Auffassungen, wie auch vom Bundesrecht, das bei prinzipiell und zum Stichtag vollendetes 14. Lebensjahr sieht, setzt das Jugendschutzgesetz Salzburgs ''Jugendliche'' für Personen ab dem vollendeten ''12.'' bis zum vollendeten 18. Lebensjahr an, und spricht davor von ''Kind''. Außerdem gelten ? außer in Salzburg und Tirol ? ''- und '', außerdem zusätzlich in Vorarlberg auch ''e'', jeweils unter 18 Jahren als rechtlich e.<ref name="HELP.gv.at"></ref>
    • Auch das Jugendgerichtsgesetz legen fest, dass Jugendlicher ist, wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist.
    • In der ist Jugendlicher nur, wer 16 oder 17 Jahre alt ist. Wer noch nicht 16 Jahre alt gilt als Kind; sind strafbar, wenn der Altersunterschied mehr als drei Jahre beträgt. Damit ist das höher als in Deutschland, Österreich und Liechtenstein. Allerdings sind Kinder in der Schweiz ab 10 Jahren strafmündig. Beim bestehen Unterschiede zwischen den .
    • In den bestehen Unterschiede zwischen den .

Siehe auch

  • Politische Definitionen:
    • Die definiert Personen, die älter als 14 Jahre und jünger als 25 Jahre alt sind, als Jugendliche. In dieser Kategorie soll aber zwischen den ''n'' (13 bis 19) und den ''jungen Erwachsenen'' (20?24) unterschieden werden, da die Probleme auf soziologischer, psychologischer und gesundheitlicher Ebene stark differieren. Diese Definition wurde für das Internationale Jahr der Jugend gemacht, das 1985 abgehalten wurde. Ferner bezeichnen die Menschen zwischen zehn und 24 Jahren als ?junge Menschen?.
    • Dessen ungeachtet gilt in der das Wort ?Kind? auch für Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres,
  • Wissenschaftliche Definitionen:
    • In den ?n? (zuletzt ?Jugend 2019?) gehen die beteiligten Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen von der Personengruppe (den ) der 12- bis 25-Jährigen aus. Auch die meisten anderen wissenschaftlichen Studien sehen den Beginn der Jugend mit dem Eintreten der Pubertät und das Ende mit der Übernahme einer autonomen beruflichen und gesellschaftlichen Verantwortungsrolle (siehe die Analyse bei Hurrelmann und Quenzel).

Anteil der Jugendlichen

Alle en der UNO über Jugendliche basieren auf obengenannter Definition (15?25). Laut aktuellen Schätzungen waren 1995 18 % (oder 1 Milliarde) der Weltbevölkerung Jugendliche, wovon 85 % in leben. Die UNO hat den 12. August zum ?Tag der Jugend? ernannt.

Im Dezember 2015 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat jedoch eine Resolution, die das Wachstum radikaler Stimmungen unter Jugendlichen als Bedrohung für Stabilität und Entwicklung anerkennt (Jugendliche sind in dieser Resolution als Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren definiert). Das Dokument wurde von der jordanischen Vertreterin Dina Kawar zur Diskussion gestellt und erklärte: «Wir versuchen, die Aufmerksamkeit der Welt zu wecken, damit junge Menschen die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen, zu einer Zeit, in der die Welt zu einem Ort geworden ist, an dem es immer mehr Probleme gibt.»

Jugend als Lebensabschnitt

In die Jugendzeit fallen die , das Ende der , der Beginn der sausbildung, die Abnabelung vom Elternhaus und die sfindung. Deswegen wird die Jugendzeit sowohl vom Jugendlichen, der sie durchlebt, als auch von den Eltern als nicht ganz einfach angesehen. So ist sie auch Gegenstand zumal der von und bis hin zu einer eigenen Jugend-.

Geschichte

Jugend und heit sind historisch gewachsene Begriffe, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Gesellschaftsform gesehen werden müssen. So gab es noch im 17. Jahrhundert in vielen und vergleichbaren Gruppierungen jenseits der Säuglingszeit weder eine ausgeprägte Kindheit in unserem Sinn noch eine Jugend. Jedoch hatte sich im Adel und dann im Bürgertum das Muster des s bzw. der herausgebildet, im geistlichen Stand der .

Jugend als eigene Lebensphase ist dann ein Produkt der Anknüpfungsmöglichkeiten, die die Symbolsprache und die Gemeinschaftsformen der bündischen Jugend übernahm und monopolisierte.

?Jugend? als Chiffre für Dynamik, Neuerung und den Willen, verkrustete oder entfremdete Formen der Kultur zu überwinden, wurde schon früh auch von der älteren Generation genutzt, so etwa in der 1896 gegründeten Kulturzeitschrift '''' B 19-20/2000, abgerufen am 26. April 2011.</ref>

Ab den 1960er Jahren entwickelte sich Jugend dann als Folge der Bildungsexpansion, veränderter elterlicher Erziehungsziele, einer zunehmenden kulturellen Autonomie der Jugendlichen und dem Wirken einer jugendspezifischen Konsum- und zu einer relativ eigenständigen Lebensphase (siehe auch ). Seit den 1970er Jahren versuchten zunehmend ältere Jahrgänge, jugendliche Moden und Lebensstile ''()'' zu imitieren. Die ''Jugendlichkeit'' der Haut und ein ''junges'' Aussehen hoffe man durch - und andere -Produkte zu erlangen.

Siehe auch

Literatur

'''Sachbücher'''
  • : ''Verwahrloste Jugend: Die Psychoanalyse in der Fürsorgeerziehung. 10 Vorträge zur ersten Einführung.'' Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Wien 1925; 11. Auflage: Huber, Bern 2005, ISBN 3-456-84260-0.
  • : ''Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz. Individuation, Generativität und Geschlecht in modernisierten Gesellschaften,'' 2013 (1. Auflage 2002).
  • , : ''Viele Welten leben: zur Lebenssituation von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund.'' Waxmann, Münster [u. a.] 2005.
  • : ''Jugend und Krise.'' 4. Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 1998, ISBN 3-608-91925-2.
  • : ''Fast alles, was Jugendlichen Recht ist''; Berlin 2003, ISBN 3-924041-23-7. ''Alles was jungen Menschen Recht ist''; Berlin 2019, ISBN 3-924041-23-7.
  • Benno Hafeneger: ''Jugendbilder. Zwischen Hoffnung, Kontrolle und Erziehung.'' Leske + Budrich, Opladen 1995, ISBN 3-8100-1493-1.
  • Klaus Hurrelmann, Gudrun Quenzel: ''Lebensphase Jugend.'' Beltz Juventa, Weinheim 2013, ISBN 978-3-7799-2606-1.
  • : ''Eigentlich sind wir gut drauf. Jugendliche über Heute und Morgen, Leben und Liebe, Lust und Frust.'' Rowohlt, Reinbek 1999, ISBN 3-499-60777-8.
  • Kurt Möller: ''Generation Sex? Jugend zwischen Romantik, Rotlicht und Hardcore-Porno.'' Tilsner, 2001, ISBN 3-936068-08-9.
  • Jürgen Raithel: ''Risikoverhaltensweisen Jugendlicher, Formen, Erklärungen und Prävention.'' Leske + Budrich, Opladen 2004, ISBN 3-8100-2849-5; ''Jugendliches Risikoverhalten: eine Einführung.'' VS, Verl. für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-14366-2.
  • Jürgen Raithel: ''Stilisierung des Geschlechts Jugendlicher.'' Juventa 2005.
  • , : ''Weibliche Adoleszenz.'' Campus, Frankfurt/M. 1992 (5. Auflage, Beltz 2013).
  • : ''Bürgerliche Sozialreformer und Arbeiterjugend im Kaiserreich.'' In: ''Archiv für Sozialgeschichte.'' XXII. Band. Bonn 1982, S. 299?329.
  • : ''Jugendbewegung und Jugendforschung.'' In: Walter Rüegg (Hrsg.): ''Kulturkritik und Jugendkult.'' Frankfurt am Main 1974, S. 61?85.
  • Lutz Roth: ''Die Erfindung des Jugendlichen.'' Weinheim 1983.
  • Shell Deutschland (Hrsg.): ''Jugend 2015. 17. Shell Jugendstudie'' Fischer Taschenbuch, Frankfurt, ISBN 978-3-596-03401-7.
  • Frank Trommler: ''Mission ohne Ziel. Über den Kult der Jugend im modernen Deutschland.'' In: , Rolf-Peter Janz, Frank Trommler: ''Mit uns zieht die neue Zeit. Der Mythos Jugend.'' Frankfurt am Main 1985, S. 14?49.
  • : ''Handbuch der Lebenskunst für die jungen Generationen.'' Association, Hamburg 1977, ISBN 3-88032-054-3.
  • : ''Learning to labour. How working class kids get working class jobs.'' Saxon House 1977 (dt.: ''Spaß am Widerstand: Gegenkultur in der Arbeiterschule.'' Syndikat, Frankfurt am Main 1979).
'''Belletristik'''
  • .''
  • : ''Wörterbuch Jugend ? Alter.''
  • .''
  • : ''Weiter leben. Eine Jugend.''
  • : ''Eine Jugend in Deutschland.''

Filme

  • 1931: )
  • 1950: )
  • 1951: ''Le film est déjà commencé?'' (Regie: )
  • 1953: (Regie: László Benedek)
  • 1955: )
  • 1958: Was machen wir jetzt? (Regie: )
  • 1960: )
  • 1978: In girimus imus nocte et consumimur igitur, Wir wandern des Nachts im Kreise umher und werden vom Feuer verzehrt (Regie: )
  • 1980: )
  • 1985: )
  • 1991: )
  • 1992: )
  • 2007: )
  • 2013: Wir, die Teenager (Dokumentarfilm von Matt Wolf)

Weblinks

  • UNFPA Weltbevölkerungsbericht 2014 (PDF)

Einzelnachweise